Wichtige Begriffe
Für Ihren ersten Überblick, haben wir hier die wichtigsten Begriffe, Bezeichnungen und Abkürzungen zusammengefasst.
Wichtige Begriffe rund um die Elektromobilität
Batteriemanagementsystem
Das Batteriemanagementsystem (BMS) überwacht die Batteriezellen der Hochvoltbatterie beim Laden und während des Betriebs. Während des Ladevorgangs, vor allem beim Schnellladen, wertet das BMS verschiedene Umgebungsdaten aus und berechnet danach die mögliche Ladeleistung.
BEV
Die Abkürzung steht für den englischen Begriff „Battery Electric Vehicle“, übersetzt Batterieelektrisches Fahrzeug.
Bidirektionales Laden
Als Teil intelligenter Stromnetze, sogenannter Smart Grids, sollen Elektroautos künftig nicht nur Strom tanken, sondern bei Bedarf auch wieder an die Stromnetze abgeben können. Das wird als bidirektionales Laden bezeichnet. Die Fahrzeuge könnten so als Notstromquelle genutzt werden oder um überschüssigen Strom aus Wind- und Solaranlagen zwischenzuspeichern. Denkbar ist ebenfalls, entsprechend ausgerüstete Fahrzeuge einzusetzen, um mit leerem Akku liegengebliebene E-Autos mit Strom zu versorgen.
CCS
„Combined Charging System“, kurz CCS, ist das kombinierte Schnellladesystem nach europäischem Standard. Der CCS-Schnellladestecker basiert auf dem gängigen Typ-2-Stecker, der um zwei weitere Pole für die Gleichstromladung ergänzt ist. In Europa hat sich das CCS-System weitgehend durchgesetzt. Daneben gibt es das japanische CHAdeMo-System.
CHAdeMo
CHAdeMo – die Abkürzung steht für „CHArge de Move“ – ist ein Schnellladesystem nach japanischem Standard, das in Europa nur noch von wenigen japanischen Herstellern verwendet wird. Ladesäulen bei uns sind nicht immer mit CHAdeMo-Kupplung ausgestattet, weil die deutsche Ladesäulenverordnung den Anschluss nicht vorschreibt.
Energiedichte
Die gespeicherte Energiemenge pro Volumen oder Masse wird als Energiedichte bezeichnet, meist angegeben als kJ oder kWh pro Kilogramm. Für das Gewicht der Batterie ist die Energiedichte der wichtigste Faktor. Akkumulatoren haben mit derzeit etwa 150 Wattstunden pro Kilogramm eine deutlich geringere Energiedichte als flüssige Kraftstoffe.
EV
Die Abkürzung EV steht für „Electric Vehicle“, elektrisches Fahrzeug.
Feststoffbatterie
Hoffnungsträger für die Entwicklung der Elektromobilität ist die Feststoffbatterie, bei der das flüssige Elektrolyt durch ein festes Material ersetzt wird. Im Vergleich zur aktuellen Lithium-Ionen-Technik soll die Feststoff- oder Festkörperbatterie preiswerter, leistungsfähiger und sicherer sein. Ihre Energiedichte ist höher, so dass bei gleichem Volumen eine höhere Reichweite erzielt wird. Außerdem ist keine Kühlung nötig und auch die Gefahr hartnäckiger Brände ist gebannt. In Serie wird die Feststoffbatterie aber wohl erst im nächsten Jahrzehnt gehen.
FCV oder FCEV
Die Abkürzungen FCV oder FCEV stehen für die englischen Bezeichnungen „Fuel Cell Vehicle“ bzw. „Fuel Cell Electric Vehicle”: Brennstoffzellen-Fahrzeug.
HEV
„Hybrid Electric Vehicle“, kurz HEV, also Hybridfahrzeuge verfügen über mehrere, meist zwei Antriebstechniken. Im Zusammenhang mit der Elektromobilität haben vor allem Hybridfahrzeuge mit Verbrennungs- und Elektromotor Bedeutung.
Induktionsladung
Bei der Induktionsladung oder dem induktiven Laden wird der Akku ohne Kabel kontaktlos geladen. Über Ladeelemente in der Fahrbahn, unter einem Parkplatz oder in der Garage können entsprechend ausgerüstete Fahrzeuge geladen werden. Unter anderem bei modernen Smartphones wird die Technik bereits eingesetzt. Für E-Autos und Plug-in-Hybride wird die Induktionsladung bei vielen Herstellern in kürze verfügbar sein.
Ladeleistung
Wie lange es dauert, den Akku eines Elektro-Autos voll zu laden, hängt vor allem von der Ladeleistung ab. An der Haushaltssteckdose steht eine Ladeleistung von etwa 3,5 kW zur Verfügung. Da kann es leicht einen ganzen Tag dauern, bis der Akku wieder aufgeladen ist. Die Wallbox leistet 11 bis 22 kW. Schnellladesäulen arbeiten mit Gleichstrom und erreichen 50 bis 170 kW und beim Ultraschnellladen geht die Ladeleistung auf bis zu 350 kW hinauf. Bislang gibt es erst wenige Fahrzeuge, die für die sehr hohen Ladeströme ausgelegt sind. Je nach möglicher Ladeleistung reichen dann 15 Minuten bis eine Stunde, um eine 50 kWh Akku wieder voll aufzuladen.
Ladesäulen
Ladesäulen am Straßenrand, auf Parkplätzen und auf Rastplätzen etwa an der Autobahn verfügen meist über mehrere Ladepunkte, so dass zwei oder drei E-Autos gleichzeitig geladen werden können. Die meisten Ladesäulen bieten neben dem Laden mit Wechselstrom inzwischen auch mit Gleichstrom hohe Ladeleistungen über 50 kW.
Lithium-Ionen-Batterie
Aktuell werden in E-Autos Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt. Sie zeichnen sich im Vergleich zu anderen chemischen Energiespeichern durch hohe Energiedichte und Zyklenfestigkeit sowie geringe Selbstentladung aus. Zudem gibt es hier keinen Memory-Effekt. Er bezeichnet den Kapazitätsverlust, der etwa bei älteren Nickel-Kadmium-Batterien durch häufige Teilentladungen entsteht.
Niedervolthybrid-System
Niedervolthybrid-Systeme, oft auch als Mild-Hybride bezeichnet, verzichten auf Hochvolt-Komponenten, die mit 400 Volt arbeiten und deshalb im Fahrzeug besonders geschützt werden müssen. Sie arbeiten mit 48 Volt und sind damit weniger leistungsfähig. Sie unterstützen den Verbrennungsmotor beim Beschleunigen und Anfahren und gewinnen beim Bremsen Energie zurück, was für Verbrauchsreduzierungen des Verbrenners sorgt.
One-Pedal-Driving
Einige E-Autos lassen sich bei vorausschauender Fahrweise nur mit einem Pedal (One Pedal), dem Gaspedal, beschleunigen und abbremsen. Wird der Fuß vom Gaspedal genommen, setzt mit der Rekuperation eine deutliche Verzögerung ein und bremst das Fahrzeug bis zum Stillstand ab. Die Bremse ist nur für stärkeres Bremsen oder in Notsituationen erforderlich.
Permanent erregte Synchronmaschine (PSM)
Elektromotoren im Auto, aber auch in vielen Haushaltsartikeln sind heute „permanent erregt“, das heißt, sie sind mit Permanentmagneten statt mit Elektromagneten ausgestattet.
Plug-In-Hybrid (PHEV)
Wie Hybrid-Fahrzeuge verfügen auch Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge (Plug-In-Hybrid-Vehicles – PHEV) sowohl über einen Verbrennungsmotor als auch über einen batterieelektrischen Antrieb. Anders als beim reinen Hybrid-Antrieb kann beim PHEV der Akku an der Steckdose aufgeladen werden.
Range Extender
Der Range Extender ist ein kleiner Verbrennungsmotor, der beim Elektro-Fahrzeug die Reichweite (Range) erweitert.
Rekuperation
Die kinetische Energie, die beim herkömmlichen Bremsen in Wärme umgewandelt wird und verloren geht, kann im Elektroantrieb zurückgewonnen. Dieser Vorgang wird als Rekuperation bezeichnet, von lateinisch recuperare – zurückgewinnen. Beim Bremsen oder Bergabfahren wird der Elektromotor zum Stromgenerator und lädt so die Antriebsbatterie auf. Die Rekuperation kann so die Reichweite verlängern. Zudem sorgt sie für geringeren Bremsenverschleiß.
Superkondensatoren
Im Unterschied zu Akkus, die Energie elektrochemisch speichern, speichern Superkondensatoren Energie elektrisch. Sie können dadurch schneller geladen und ihre Energie schneller wieder abgeben. Allerdings können sie nicht viel Strom laden, ihre Energiedichte ist sehr gering. Deshalb können sie den Akku für den Fahrzeugantrieb nicht ersetzen, sondern kommen nur als Ergänzung zum Einsatz. Einige Hersteller setzen beispielsweise Superkondensatoren für die Bremsenergierückgewinnung ein. In der Formel Eins stellen sie als Teil des Hybridsystems Strom zum Beschleunigen zur Verfügung.
Ultraschnellladen
Während beim Benzin- oder Dieselmotor der Tank in wenigen Minuten gefüllt ist und damit schnell wieder einige Hundert Kilometer Reichweite zur Verfügung stehen, dauert der Ladevorgang eines Elektrofahrzeugs je nach Ladeleistung deutlich länger. Mit Ultraschnellladen und Ladeleistungen bis zu 350 kW über den CCS-Stecker soll dieser Nachteil des Elektroantriebs verringert werden. Ein entsprechendes Stationsnetz wird derzeit entlang der europäischen Autobahnen aufgebaut. Allerdings gibt es derzeit erst wenige E-Autos, die für so hohe Ladeleistungen ausgelegt sind.
Temperaturmanagement
Bei längerer Fahrt und auch beim Laden, vor allem mit hoher Ladeleistung erwärmt sich der Akku des E-Autos. Das verringert die Leistungsabgabe des Akkus und seine Fähigkeit, Strom zu speichern. Hohe Außentemperaturen treiben die Akkutemperatur zusätzlich in die Höhe. Zunehmend werden Elektro-Autos deshalb mit einem Temperaturmanagement ausgerüstet, das die Batterie über ein Kühlsystem auf optimaler Temperatur hält.
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Gabriele Stanek
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